Maske
Man glaubt es vielleicht nicht, aber ich trage eine Maske, unsichtbar, aber doch real.
Maske in dem Sinne, dass ich nicht mein wahres ICH zeige. Ich lache immer brav, lächle die Leute an, mache Spaß, benehme mich ganz normal, bin ganz locker, so als ob nichts wäre.
Doch in mir, tief in mir drin, da ist ein kleines Mädchen mit dem Namen Susanne, das laut schr*it und w*int, um Hilfe schr*it und sich nicht mehr zu helfen weiss. Ihr ist kalt, sie ist all*in gelassen von ihrer leiblichen Mutter und wünscht sich nichts sehnlicher als bei ihr zu sein, auch wenn sie, sie nicht kennt. Sie hat Angst all*in gelassen zu werden und Angst nicht beachtet zu werden. Hast Du schon mal versucht ein kleines Kind zu ignorieren? Das geht so lange gut, bis Du Deine Nerven verlierst, weil dieses kleine Kind alles tut um Deine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich wusste nicht, dass es so ein kleines Mädchen in mir gibt, das völlig hilflos und e*nsam ist. Deshalb habe ich mich bis jetzt auch nicht um die kleine Susanne gekümmert. Doch jetzt weiss ich:
Dieses kleine Mädchen in mir, das bin ich selbst.
Diese kleine Susanne ist meine S*ele. Und diese sieht ganz anders aus, als ich nach Aussen zeige. Ich möchte diese Maske ja gar nicht immer tragen. Denn es ist schwierig für andere, mich einzuschätzen und mich zu verstehen. Da gibt es z.B. ein gutes Beispiel zum Thema Maske: Ich lache immer, wenn ich Angst bekomme. Ich lache nur, wenn ich mich mit jemandem unterhalte und dieser mir eine Frage stellt oder irgendwas sagt, was mir Angst macht, was ich nicht beantworten will usw.
In der Klinik habe ich versucht diese Maske ein Stück fallen zu lassen. Für die Therapeuten war es so auch nicht gerade leicht. Aber es ist unheimlich schwer, denn ich brauche Vertrauen, um jemanden hinter diese Maske schauen zu lassen. Und vertrauen fällt mir schwer.
Also denkt nicht, dass es mir gut geht, nur weil ich lache. Dieses Lachen kann auch etwas ganz anderes heissen!