Ich kam in diese Familie als ich gerade mal 5 Tage alt war. Meine Eltern sagten mir, dass ich adoptiert bin, da war ich, glaube ich 3 Jahre alt. An diese Begebenheit kann ich mich noch genau erinnern. Natürlich habe ich damals noch nicht verstanden, was das eigentlich heisst. Meine Eltern haben mir dann versucht das zu erklären, indem sie sagten, ich sei vom Himmel gekommen, um mir den Unterschied zwischen meiner Schwester (die das leibliche Kind meine Adoptiveltern ist) und mir klar zu machen.
Gut 1 ½ Jahre nach meiner Geburt kam meine Schwester zur Welt. Ich hab mich tierisch gefreut endlich ein Schwesterchen zu haben und meine Eltern waren auch überglücklich. Meine Eltern haben uns beide gleich geliebt und auch gleich behandelt. Selten kam zur Sprache, dass ich adoptiert bin und meine Eltern ließen mich das auch nie spüren. Trotzdem wusste ich schon immer irgendwie, dass in meinem Leben etwas fehlt.
Ich war meiner leiblichen Mutter immer dankbar, dass sie mir das Leben geschenkt hat und mir auch ein solches Leben ermöglicht hat. Sie war immer irgendwie etwas Geheimnisvolles für mich.
Heute weiss ich, was mir immer gefehlt hat!
Ich bin nun endlich 18. Und das bedeutet mehr für mich als nur Führerschein und Volljährig! Es bedeutet, dass ich jetzt das Recht habe zum Jugendamt zu gehen und dort einen Antrag zu stellen, dass ich meine leiblichen Eltern kennen lernen will. Und das werde ich jetzt auch in Angriff nehmen. Denn ich möchte sie unbedingt kennen lernen. Das ist mir sehr, sehr wichtig. Und nur sie können die Fragen beantworten, die mich schon mein Leben lang quälen.
Ich habe auch schon selbst Nachforschungen angestellt und bin auch fündig geworden. Nur weiter will ich das übers Jugendamt laufen lassen. Meine Eltern sollen ja auch die Chance haben sich darauf einstellen zu können und natürlich müssen sie auch überlegen, ob sie mich überhaupt sehen wollen.
Das ist im Moment wirklich meine allergrößte Angst! Ich habe solche Angst, dass sie nichts mit mir zu tun haben wollen. Es würde mich u*br*ng*n, wenn sie nein zu mir sagen würden. Es ist so wichtig für mich meine leiblichen Eltern kennen zu lernen und bete, dass Gott es möglich macht!
Manchmal fühle ich mich in meiner Familie schon als A*ßens*iter. Alle 3 haben irgendwas gemeinsam und wenn es nur die Art ist, wie sie reden. Ich bin total anders als der Rest meiner Familie. Auch wenn sie mich das nicht spüren lassen, ist es trotzdem immer in meinem Unterbewusstsein. Manchmal fühle ich mich dann a*sgeg*enzt und das tut unheimlich weh. Meine Familie kann nichts dafür, das liegt an mir!
Das ich adoptiert bin macht mir mehr zu schaffen, als ich es zugeben will. Das ist auch eine Ursache meiner Erkrankung. Es hat mich schon mein ganzes Leben verfolgt und hat mich nie in Ruhe gelassen. Ich hab’s immer verdrängt, bis sich alles so sehr aufgestaut hatte, dass ich es nicht mehr zurück halten konnte. Dieser Druck ist auch eine Ursache warum ich mich selbst v*rl*tze.
Links zu dem Thema Adoption findest Du hier:
http://www.adoptierte-online.de/ (mit Forum)
http://www.lux-forum-adoptierter.de/(mit Forum, Links und Adressen)
http://home.snafu.de/law.mb/(Homepage von Müttern und Vätern, deren Kinder bei anderen Menschen aufwachsen)
http://www.abonsai.de/(Seite einer Herkunftsmutter)
http://members.aol.com/wmlgage/3eck/3eck.htm (eine Zeitschrift zu den Themen Adoption, Suche und Wieder finden)